Intelligentes „kaltes“ Nahwärmenetz Bodenmais

07. Februar 2018

Das Gewerbegebiet in Bodenmais besteht aus einer bunten Mischstruktur, was sich entsprechend in der Charakteristik der Anschlussteilnehmer an das Nahwärmnetz wiederspiegelt: So findet sich unter den Anschlussteilnehmern die Dorfbäckerei, eine Tankstelle, ein 4-Sterne Wellness Hotel oder die beliebte Pizzeria im Ortskern genauso wie 12 private Ein- und Mehrfamilienhäuser. Insgesamt erstreckt sich die autarke Energieversorgung der Anschlussteilnehmer über eine Fläche von 50.000 qm.

Das Konzept für ein kaltes Nahwärmenetz ruht im Wesentlichen auf zwei Säulen: der Nutzung erneuerbarer Energien und flexiblen Temperaturen, die sich dem tatsächlichen Verbrauch anpassen. In einem konventionellen Netz stellt die Heizzentrale permanent 70 bis 80°C warmes Wasser bereit. Während der Sommermonate gibt es aber zumeist nicht diesen Bedarf für solch hohe Temperaturen, so dass große Netzverluste entstehen. Um diese Verluste zu minimieren, wird das System im Sommer als so genanntes „kaltes Netz“ betrieben. Dafür wird die Netztemperatur von Mai bis Ende September – in Bodenmais sogar von April bis Oktober – auf 20 bis 40 °C abgesenkt. Mit einem solchen „kalten“ Betriebsmodus lässt sich der Wärmebedarf der Anschlussteilnehmer in der warmen Jahreszeit vollständig durch erneuerbare Energien abdecken, in Bodenmais durch Solarthermie-Kollektoren an der Außenfassade der Heizzentrale.

  • Heizzentrale vom kalten Nahwärmenetz
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